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CATAN Event

Rickshaw Run 2015

10 Catanimals, die auf Motor-Rikschas den nördlichen Teil Indiens durchqueren - das mag nach einer verrückten Idee klingen.

Aber wenn es bei einer solchen Reise darum geht, Flüchtlingskinder im Projekt von Childaid Network zu unterstützen, dann klingt die Idee vielleicht etwas weniger verrückt.

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CATAN Rickshaw Run
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CATAN Rickshaw Run Crew

Der dreimal im Jahr stattfindende Rickshaw Run ist eins der letzten Abenteuer, die man auf der Welt finden kann. Es gibt eine Start- und eine Ziellinie, und wie es den Teams dazwischen ergeht bleibt ihnen selbst überlassen. Jedem Team steht lediglich eine Motor-Rikscha zur Verfügung, um mehr als 3000 km durch Indien zu fahren.

Im Rahmen der im April stattfindenden Rickshaw-Run Rally hatten wir 4 Teams gestellt. Die Tour ging dabei mit motorisierten Rikschas quer durch Indien vom äußersten Westen in den fernen Osten - mitten durch den oft unbarmherzigen indischen Straßenverkehr.

Neben dem Taj Mahal (der glücklicherweise auf unserer Route lag) war es unser Hauptanliegen die Projektstandorte der Stiftung Childaid Network in der Region Assam zu besuchen.

Unsere Tour ging von Jaisalmer ganz im Westen nach Shillong im weit entfernten Osten Indiens - am Ende waren es mehr als 3000 km in ca. 2 Wochen.

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CATAN Rickshaw Run
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CATAN Rickshaw Run bei Childaid Network

Einige der Abbildungen auf dieser Seite sind Eigentum von Childaid Network

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Childaid Network Logo

Unterstützt Childaid Network in Indien

Mit der Förderung von Projekten für Flüchtlingskinder und Straßenkinder sowie der Einrichtung von Schulen für bedürftige Kinder leistet die Stiftung Childaid Network im nordöstlichen Teil Indiens wertvolle Arbeit.

Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir von CATAN dieses Engagement mit dieser Reise unterstützen. Wir hoffen damit die Aufmerksamkeit auf diese Hilfsprojekte zu lenken und dazu anzuregen auf die eine oder andere Weise die Arbeit von Childaid Network zu unterstützen.

Tour Tagebuch

NAMASTE! Wie doch die Zeit vergeht! Nach knapp einem halben Jahr Vorbereitung war es plötzlich soweit, der langersehnte Startschuss zum Rickshaw Run würde bald fallen. Rickshaw Run?! Bei diesem fuhren wir über 2700 km quer durch Indien - und das alles mit motorisierten Rikschas! Nur Start und Ziel standen fest. Los ging es in der Wüstenstadt Jaisalmer, tief im Nordwesten Indiens. Das Ziel war die in den Anhöhen der Khasiberge gelegene Stadt Shillong im Nordosten des Landes. Neben 78 anderen Teams bahnten wir uns auf eigene Faust unseren Weg durch Indien. 70%, so sagt man, würden es wohl schaffen. Fast ein guter Schnitt, oder?

So oder so: Die Platzierung war bei diesem Abenteuer eher nebensächlich. Mit unserer Teilnahme unterstützen wir die Organisation Childaid Network. Die Stiftung fördert auf nachhaltige Weise Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Nordostindien. Zwei dieser Projekte wollten wir am Ende unserer Tour besuchen. Wir laden euch herzlich ein, uns in diesem Tour-Tagebuch auf dieser abenteuerlichen Reise zu begleiten.

Tag 0 - Jungfernfahrt mit den Rickshaws

Unser letzter Tag vor dem offiziellen Start zum Rickshaw-Run stand ganz im Sinne unserer Fahrzeuge. Wir begannen damit, unsere Rickshaws zu überprüfen und "catanisch" zu schmücken. Mit Fahnen und den typischen Würfeln in gelb und rot sehen unsere Rennmaschinen zwar schon super schön aus, nach den ersten Testfahren wurde uns aber schnell klar, dass wir zusätzlich noch Kissen benötigen.

Ein kleiner Trupp unseres 10-köpfigen Teams machte sich also auf, in den engen Gassen der Märkte Jaisalmers passende Polster zu besorgen. Nach erfolgreichem Einkauf starteten wir unsere ersten Versuche auf den Straßen Indiens und stellten uns recht gut an. Unsere Rickschas haben damit die Jungfernfahrt bestanden und freuen sich mindestens genauso wie wir auf den Start morgen vormittag um 11 Uhr Ortszeit. Am Abend fand dann die Eröffnungsfeier statt, die wir mit unseren neuen Catan T-Shirts besuchten. Dabei nutzen wir natürlich auch die Chance, uns mit den anderen Teams über deren Wegstrecke zu unterhalten - darunter auch zwei Teams aus Deutschland, die wir hoffentlich auf unserer Reise wieder sehen werden. Auf dem Heimweg durften wir noch Zeuge eines Abschleppmanövers werden, wie es in Indien zur Normalität gehört. Als Abschleppseil diente nämlich nicht wie bei uns üblich ein starkes Tau, sondern der Fahrer höchstpersönlich. Dabei klemmt sich der Fahrer zwischen die beiden Rickschas und schiebt mit Hilfe seines Beins das kaputte Fahrzeug an. Wir sind nun bestens gerüstet für die nächsten 2.700 km die vor uns liegen.

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Tag 1 - Manchmal sind Pläne gut. Nicht immer kann man alles (ein)planen.

Nun war es soweit: Der Tag, an dem der Startschuss zum Rickschaw-Run fallen würde. Wir hatten genau 1 h Zeit, um uns startklar zu machen. Könnt ihr euch vorstellen wie kurz eine Stunde sein kann? Es gab viel zu tun, wie das viel zu viele Gepäck zu verstauen und letzte technische Checks durchzuführen... - kurz: Wir waren im Stress! Während dieser einen Stunde sorgte ein Trommler dafür - womöglich frisch von einer römischen Galeere angeheuert - dass der Zeitdruck nicht geringer wurde. Der Höhepunkt der allgemeinen Hektik gipfelte in einem Miniunfall, als Christian mit vollgepackter Rikscha Katja versehentlich über den Fuß fuhr. Doch zum Glück saß der Schreck bei beiden tiefer als der Fuß schmerzte und so konnte es dann um Punkt 11.00 Uhr los gehen.

Ok, nicht ganz. Denn nun hieß es erst einmall warten... Für uns genau 1 1/2 h, denn jedes Team durfte für Fotos und eine feierlichen Verabschiedung einzeln auf ein kleines Podest fahren. Aber dann, um 12.30 Uhr ging es auch für uns tatsächlich los.

Wie wir in der Vergangenheit gelernt hatten, hat das Fahren mit einer Rikscha so seine eigenen Regeln. Zum Beispiel sollte für diese Beanspruchung die max. Geschwindigkeit höchstens 80% betragen und jede Stunde muss ein kurzes Päuschen eingeschoben werden, damit der Motor der Rikscha Zeit hat, sich wieder etwas abzukühlen. Die letzte Regelung war für uns Gold wert. Unsere erste Rast führte uns zu einer Tankstelle. Kaum angekommen, zeigten sich am Horizont erste dunkle Wolken. Knapp 7 Min später traf uns der Sandsturm. 7 Min. in denen wir gerade noch Zeit hatten uns fürs nicht Weiterfahren zu entscheiden, die Rikschas hinter ein Häuschen zu parken und Unterschlupf zu finden. Es ist unglaublich wie schnell so ein Sturm aufzieht. Und dann ist es plötzlich vollständig dunkel, als hätte jemand das Licht ausgeknipst. Zum Glück war nach 15 Min. dann auch schon wieder alles vorbei und wir konnten unbeschadet unsere Reise fortsetzen. In diesem Moment dachten wir jedoch an all jenen Rickschaw Run Fahrer, die wohlmöglich zu diesem Zeitpunkt weniger Glück hatten als wir.

Aufgrund unseres späten Fortkommens und den stetigen Pausen mussten wir leider bereits erste Abstriche bei unserer Route machen. Ursprünglich wollten wir heute noch Jodhpur erreichen. Tatsächlich geschafft hatten wir es nur bis Phalodi, weit vor Jodhpur. Nun würde es heißen morgen früh aufzustehen, um die fehlenden Kilometer wieder aufzuholen. So oder so, bis nach Jaipur würde es ein langer Tag werden. Wir waren gespannt, was dieser uns bringen würde.

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Tag 2 - Jaipur, wir kommen!

Wir haben es tatsächlich geschafft: 400 km an einem Tag, mit einer max. Geschwindigkeit von 50 km/h. Ganesha ist uns bisher wohl gesonnen.

Unsere Fahrt von Phalodi über Nagaur, Kuchaman nach Jaipur verlief recht reibungslos. Die Landschaft wurde immer grüner und bergiger. Auch die Bauweise der Häuser änderte sich. Sie wirkte strukturierter und fester. Kleine Gärten mit Kornfelder schmiegten sich hier und dort an eines der Gebäude. Fröhlich winkende Menschen begrüßten uns am Straßenrand. Vor allem die Kinder freuten sich, uns zu sehen. Hielten wir irgendwo, wurden wir strahlend begrüßt mit "Hello!", "What is your name?", "Where are you from?". Bereits jetzt ärgerten wir uns, nicht mehr Kugelschreiber mitgenommen zu haben. Ein Schreibutensil, das sehr beliebt scheint und wonach wir sehr häufig gefragt wurden.

Auf die erste, größere fahrtechnische Herausforderung trafen wir in Nagaur. Wir quetschten uns durch enge, stark belebte Gassen, gerieten versehentlich in den Gegenverkehr und wurden wieder freundlich umgelenkt. Alles was wir tun konnten, ist die Nerven zu behalten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir jedoch noch nicht, dass dies nur ein ein kleiner Vorgeschmack auf die viel größeren Städte war, die noch vor uns lagen.
Die Straßen wurden immer schlechter und wir mussten immer wieder unser Tempo drosseln. 3h vor Jaipur wurde uns klar: Vor der Dämmerung werden wir unser Ziel nicht mehr erreichen können.

Im Dunkeln in Indien zu fahren, ist so eine Sache für sich, mit der wir nie Erfahrung machen wollten. Aber aus Mangel an Alternativen hatten wir keine andere Wahl und so fuhren wir die letzten 100 km mit sehr schlechter Sicht, einer links, einer rechts aus der Rikscha rausschauend, den Fahrer warnend, nach Jaipur. Wie erwartet, war der Verkehr hier überwältigend. So bleibt es auch nicht aus, dass wir sehr bald zwei unserer Rikschas im Kreisverkehr verloren, konnten sie, dem Handy sei Dank, kurze Zeit später jedoch wieder zurück zu uns lotsen. Im Hotel angekommen, stießen wir dann als erstes auf unser Überleben an.

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Tag 3 - Auf nach Agra!

Am nächsten Tag starteten wir erst gegen 11 Uhr, in erster Linie um uns selbst ein wenig Ruhe zu gönnen, bevor es wieder auf die Piste ging. Charlotte und Pete waren jedoch trotz allem so fit, die Schönheit Jaipurs bei einem Rundgang durch die Stadt zu genießen. Nachdem uns Google Maps statt auf der Hauptstraße zu bleiben mitten durch einen Markt lotste, fanden wir mit etwas Hilfe der Einheimischen unseren Weg zur Landstraße.

Apropo Hilfsbereitschaft, bisher wussten wir hier nur Gutes zu berichten. Nur ein kleines weiteres Beispiel: Arnd's Sonnenbrille fiel plötzlich bei voller Fahrt aus dem Wagen. Der Schreck war groß, wir fahren nach etwa 200 Meter weiter links ran und Christian sprang aus dem Wagen, um zu sehen ob noch was zu retten ist. Doch zwei Inder auf einem Motorrad erschienen plötzlich neben uns und überreichten Arnd fröhlich grinsend seine zum Glück noch intakte Brille. Die restliche Fahrt verlief recht undramatisch, bis wir in der Dämmerung die Ausläufer von Agra erreichten. Ob die Straße erst noch gebaut wird oder bereits kaputt war, ließ sich schwer sagen, in jedem Fall folgte ein Schlagloch (besser Graben) dem nächsten. Mal wieder brach die Dunkelheit über uns herein und wir quälten uns durch die überfüllten Gassen Agras in Richtung Hotel.

Etwa 1 km davor kamen wir vor einem geschlossenem Bahnübergang zum Halt. Die Szenerie inmitten von unzähligen Motorrädern, Rikschas und Fahrrädern zu stehen als die Schranke aufgeht und alle gleichzeitig auf die andere Seite wollen, ist überwältigend. Irgendwie schaftfen wir es uns zum Hotel durchzukämpfen und stießen gemeinsam auf einen weiteren erfolgreichen Tag an.

Tag 4 - Noch mehr Agra

Wir entschieden uns, noch einen Tag länger in Agra zu bleiben. Zu viel gab es zu tun, bevor es auf das unwegsame Gelände Richtung Shillong gehen würde. Einige von uns planten die weitere Route, andere kümmerten sich um die nächste Übernachtungsmöglichkeit oder werkelten an einer kleinen Überraschung für unsere Catan-Fans. :D

Ganz oben auf unserer Liste stand jedoch der Besuch des Highlights Agras - das Taj Mahal! UNESCO Weltkulturerbe, inoffiziell eines der sieben neuen Weltwunder und Anziehungspunkt vieler frisch verliebter Pärchen. Im Morgengrauen, kurz nach fünf Uhr liefen wir los, um möglichst wenig anstehen zu müssen und um es im Licht der aufgehenden Sonne zu sehen. Wir hatten Glück und sind tatsächlich eine der Ersten.
Der Anblick des fast nur aus weißem Mamor bestehenden Mausoleums war spektakulär. Ein kleiner Park vor dem Gebäude lud zum Verweilen an. Und so konnten wir kaum aufhören das Taj Mahal aus jedem Winkel ausgiebig zu bestaunen und zu fotografieren.

 

Die eintägige Atempause tat uns nicht nur gut, sondern gab uns ebenso die Gelegenheit, unsere Rikschas zu überprüfen. Seit dem gestrigen Tag machte die Rikscha von Arnd, Christian und Katja seltsame Geräusche. So fuhren Kathy und Christian zu einem Mechaniker-Markt, so seltsam dies klingen mag. Wie sich dort herausstellte, war der Zwischencheck dringend notwendig: Keine 300km hätten wir es mit unserem Gefährt weiter geschafft. Zu stark hatten sich bereits Teile des Getriebes abgenutzt. Auch ein Ölwechsel war dringend notwendig. Da der Motor einer Rikscha schlecht zu erreichen ist, kippte das Mechaniker-Duo kurzerhand unsere Rikscha. Mit einer Spritze wurde das Getriebeöl eingeführt.

Wieder zeigte sich, wie unglaublich hilfsbereit und freundlich die Inder sind. Da die OP an unserer Rikscha sehr lange dauerte - immer wieder mussten die "Gesellen" passendes Werkzeug beschaffen - ist es schon spät am Abend, als unsere Rikscha wieder wie am Schnürchen lief. Nur ungern wollten wir nun mit den anderen 3 Rikschas um diese Zeit noch tief in die Stadt fahren. Kurzerhand kam das Mechaniker Team daher zu uns ins Hotel, um sich dort unsere Rikschas anzusehen.

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Tag 5 - Fernab der indischen Autobahnen

Nachdem unsere Rikschas auf Herz und Lunge geprüft und gewartet wurden, konnten wir nun mit ruhigem Gewissen weiter Richtung Osten fahren. Unsere Motoren schnurrten seit 07.30 Uhr mit dem Ziel Fatehpur, östlich der Metropole Kanpur.
Wir verließen Agra mit tollen Erinnerungen und entdeckten die unglaublich schönen Landschaften des indischen Hinterlands mit vielen Getreidefeldern und einer fast schon vergessenen Industrie - der Produktion von Lehmsteinen.

Nach den ersten knapp 100 Kilometern auf langweiligen Highways entschieden wir uns für die indische Version der Landstraße, was sich als sehr empfehlenswert herausstellte. Jedes noch so kleine Dorf zeigte sich uns von einer angenehmen Seite: Freundlich winkende Menschen und viele faszinierte Kinderaugen, welche wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben auf Europäer trafen. So war es auch selbstverständlich, dass jeder noch so kleine Stopp zum Getränkekauf ein Erlebnis für die Dorfgemeinschaft wurde. In einem der Dörfer führte das sogar so weit, dass teilweise die Hauptstraße blockiert war und die Polizei den Weg freimachen musste. Für uns war es ein tolles Erlebnis und den Kindern schien es eine große Freude zu sein, sich mit uns zu unterhalten. Da wir bereits Experten im Fahren bei Nacht waren, war es für uns auch nicht neu, dass wir unsere heutige Route wieder bei Nacht beenden würden. Wir steckten nämlich zu Beginn der Dämmerung mitten im Stau fest. Der Grund des Staus war aber nicht etwa ein Unfall, sondern abgestellte Lastwagen auf zwei der drei Spuren. Die Fahren hatten die Straße einfach als Parkplatz genutzt, da der eigentliche Parkplatz bereits überfüllt war. Nach einigem Rangieren der Fahrzeuge war schließlich eine Spur frei und wir konnten auch die letzten 10 Kilometer bewältigen. So sind wir endlich angekommen im kleinen Fatehpur und die beiden Erkenntnissen des Tages sind:

  • Meide die Highways in Indien 
  • Unterhalte dich mit Kindern und mache sie glücklich

Tag 6 - Ankunft in Varanasi

Unser heutiges Ziel auf dem Weg nach Shillong war Varanasi, eine der ältesten Städte Indiens und die heiligste Stadt des Hinduismus. Auf den Weg dorthin erlebten wir die wirklich arme Seite Indiens. Als wir in einer kleinen Stadt an einer Tankstelle hielten, wurden durch unser Erscheinen einige Straßenkinder angelockt, das Älteste nicht mehr als acht Jahre alt. Wie so viele Kinder zuvor wollten sie die Catan Rikschas aus nächster Nähe sehen und beobachten, wie wir den Tank auffüllten. Jedoch wurden sie immer wieder vom Tankstellen-Besitzer weggejagt. Zum Schluss sogar mit einem Knüppel. Kathy konnte ihnen gerade noch ein paar Kekse geben, die sie gierig und freudig annahmen, bevor der kleine Trupp endgültig aus unserem Sichtfeld verschwand. 

Als wir am Nachmittag in Varanasi ankamen, begrüßte uns die Stadt mit einer unglaublichen Hitze. Nichtsdestotrotz sprühte sie nur so vor Lebendigkeit (und Verkehrschaos). Gleich am Abend machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Nahe dem Ganges fanden wir eine Marktstraße mit allerlei Dingen, die das indische wie touristische Herz höher schlagen lässt: Gewürzwagen, Seiden- und Schmuckstände, Kühe, ;) Straßenimbisse, eine Schmiede, ein Schneider und noch mehr Kühe...

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Tag 7 - Bihar, sei nett zu uns

Wir wollten ein Abenteuer und auf dem Weg nach Patna fanden wir es. Dabei begann unser Tag am Morgen so entspannt, wenn auch früh. Um 5:30 Uhr machten wir uns in Varanasi auf den Weg zum Ganges. Dort wollten wir zum Sonnenaufgang mit einem kleinen Boot die verschiedenen Ghats sehen. Ein Ghat ist eine stufenförmige Uferbefestigung, die jeweils einer anderen indische Gottheit geweiht ist. Über diese gelangen die Gläubigen zum Ganges, dem heiligen Wasser, um darin zu baden und zu beten. Die Ruhe auf dem Fluss ist ein angenehmer Kontrast zu den lauten und vollgestopften Straßen der Stadt. Aus der Ferne hörten wir den Gebetsgesang einer Zeremonie. Wie wir von unserem fast nur Indisch sprechenden Guide erfuhren, werden am Ufer gläubige Verstorbene in einem offenen Feuer verbrannt und ihre Asche dann über den Fluss gestreut. Auf der Rückfahrt durften wir unsere Teelichter anzünden, die uns zuvor ein kleiner Junge charmant hartnäckig verkauft hatet. Mit der Stimmung, die uns umgibt, fühlte sich der Moment, als wir unsere Teelichter samt unserer Wünsche den Ganges hinab schickten, schon irgendwie feierlich an.

Um kurz nach 10.00 Uhr waren wir bereit, unsere Reise fortzusetzen. Nächste Station: Patna. Um Zeit zu sparen, baten wir einen Rikschafahrer, uns den Weg raus aus der Stadt zu zeigen. Schnell stellten wir jedoch fest, dass die Straßen statt leerer immer enger und voller wurden. Uns blieb nichts weiter übrig, als um das Leben der Fußgänger, Fahrrad- und Motorradfahrer zu hupen. Es war laut, stressig und wir waren kurz vor dem Verzweifeln. Wohin wollte er uns nur führen? Endlich hielten wir. Was wir jedoch sahen, war eine Sehenswürdigkeit Varanasis, irgendwo mitten in der Stadt! Nach einer nochmaligen, eindringlichen Bitte, uns aus der Stadt zu führen, schafften wir dies schließlich dann tatsächlich viel, viel später.

Woran erkennt man eigentlich, dass man zu viel Rikscha fährt?

Unsere Erfahrung ist:

  • Die Wahrnehmung verändert sich so, dass man morgens im Bett noch im halb wachen Zustand denkt, man schlafe gerade in der Rikscha, weil man den Wind des Ventilators für Fahrtwind hält und die weiße Wand für den bewölkten Himmel.
  • Man beginnt kleinere Reparaturen an der Rikscha während der Fahrt durchzuführen Ab und zu lösen sich während der Fahrt schon mal Schrauben. Wenn der Rückspiegel plötzlich runterrutscht, heißt es: Schraubenschlüssel raus und den Spiegel wieder befestigen. Bei mindestens zwei Personen in der Rikscha geht das erstaunlich gut.
  • Es gibt kaum noch etwas, dass einen beim Rikscha-Fahren aus der Ruhe bringt. Letztendlich auch die Straßen von Bihar nicht.

Wieder verließen wir einen der Bundesstaaten Indiens und kamen nun nach Bihar. Es wurde die anstrengendste Fahrt, die wir je hatten. Die Straße warf uns entgegen, was sie an Schlechtem zu bieten hatte - Schlaglöcher, eines nach dem anderen. Ein Ausweichen war nicht immer möglich und damit stieg das Risiko aufzusetzen oder eine Achse zu brechen. Weiterhin kamen uns immer wieder Fahrzeuge entgegen, die lieber auf unserer Spur fuhren, weil diese in dem Moment kein Loch aufwies. Auch die abfälligen Teilstücke machten Probleme, da die Rikscha aufgrund unseres Gewichts weniger beweglich ist. Zweimal kamen wir fast von der Fahrbahn ab. Neben uns ein 1-2 Meter tiefer Abhang. Wir kamen leider nur sehr langsam voran und aufgrund unserer späten Abfahrt aus Varanasi brach schon bald die Dunkelheit über uns herein. Die Straße wurde zum Glück wieder etwas besser. Doch nun kämpften wir mit der giftigen Luft, denn eine indische Variante der Müllvernichtung ist die Verbrennung des Abfalls - auch von jeglichen Plastikbehältern.

Völlig erschöpft kamen wir in Patna an - 1630 Kilometer waren damit bereits geschafft. Selbst die Kraft zum Abendessen reichte nicht ganz aus. Seit 5.00 Uhr waren wir auf den Beinen. Unsere Rikschas entpuppten sich mehr und mehr als wahre Geländewagen! Seit wir in Bihar waren, hatte die Strassenqualiät enorm nachgelassen. Die Straßen waren übersät mit tiefen Schlaglöchern. So erinnerten wir uns an die Weisheit der Adventurists: "Drei Dinge sind wichtig beim Rikscha fahren: die Hupe, die Bremse und viel Glück. Nie hatten wir die drei Dinge besser gebraucht als an diesem Tag.

Tag 8 - Patna nach Darbhanga

Am nächsten Morgen wollten wir uns frühzeitig um 7:00 Uhr auf den Weg machen. Doch eine unserer Rikscha sprang nicht an. Ein großer Schreck für uns alle! Wir wussten nicht, ob sie kaputt war oder die Batterie einfach nur leer. Gemeinsam schoben wir die Rikscha an, um sie in Fahrt zu starten. Der erste Versuch scheiterte. Beim Zweiten klappte es dann - sie sprang an. Es stellte sich heraus, dass die Batterie tatsächlich nur leer war - zum Glück! Während unserer Fahrt mussten wir erneut durch einige Städte. Ein Anschieben auf den dicht gedrängten Straßen erschien uns dort unmöglich.

Die Fahrt durch Indien zehrte an unseren Kräften. Es wurde immer schwerer, eine Tankstelle mit Benzin zu finden. Wirklich zum Essen kamen wir eigentlich nur am Abend. Ansonsten hielten wir uns mit viel Wasser, Mangosaft, Cola und Chips den Tag über fit. Etwas anderes bekamen wir während unserer kurzen Pausen leider nicht. Unser nächstes Ziel war Darbhanga, das uns sehr freundlich empfang. Teilweise ungläubige Blicke schauten uns an. Die Leute waren aber sehr freundlich und nahmen es eher mit Humor, wenn wir den einen oder anderen Verkehrstau auf der Suche nach unserer Unterkunft verursachten.

Ein Reporterteam wurde zudem auf uns aufmerksam und folgte uns bis ins Hotel. Dort wurden wir über unsere Reise interviewt. Wenn auch dreckig und zerzaust von der Fahrt stellten wir uns bereitwillig ihren Fragen. 1770 Kilometer lagen nun hinter uns.

Tag 9 - Nach einem langen Tag erreichen wir Siliguri

Unsere heutige Route führte uns nach Siliguri im Bundesstaat Westbengalen. In Distanz ausgedrückt bedeutete das: 350 Kilometer, wovon ein Großteil auf dem indischen Highway absolviert werden musste. Trotzdem war die Strecke eine Hausnummer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von um die 40km/h.

Eine tolle Nachricht erreichte uns beim Packen der Rickschas als uns der Rezeptionist eine Tageszeitung zeigte, in der wir mit Bild und Bericht abgebildet wurden. Wie bereits erwähnt, hatten wir am Tag davor Besuch von der Presse im Hotel erhalten und den beiden Journalisten war unser Aufenthalt in Indien ein Zeitungsartikel wert. So verließen wir heute morgen mit ein wenig Stolz Darbhanga relativ pünktlich um 7:30 Uhr. Dank eines überaus freundlichen Hotelmitarbeiters, der uns mit seinem Auto aus der Stadt lotste, schafften wir es noch vor 8 Uhr auf die Schnellstraße. Schon in den vergangenen Tagen war uns aufgefallen, dass sich die Vegetation veränderte je weiter wir nach Osten kamen. Nach vielen Getreidefeldern trafen wir nun auch immer öfter auf Reisplantagen und verschiedene Gemüsefelder.

Trotz der vielen verschiedenen Landschaften die wir durchfuhren, blieb an dem Tag noch genug Zeit für eine Partie CATAN kompakt in der Rickshaw. Da wir bei jeder Rast immer auch einen Fahrerwechsel durchführten, mussten Katja und Christian ihr Spiel leider unterbrechen. Als sie dann in der nächsten Pause das Spiel wieder aufbauten sahen uns Kinder dabei zu und wirkten ziemlich erstaunt. Die Gelegenheit ließen sie sich nicht verstreichen um den Kindern das Spiel zu erklären.

Je näher wir unserem Ziel kamen desto näher kamen wir auch der Stadt Darjeeling, welche für ihren Tee sehr bekannt ist. Daher verwunderte es uns nicht, die vielen Teeplantagen am Straßenrand zu sehen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit dann doch noch ein Problem: Wir hatten plötzlich kein Benzin mehr im Tank und blieben liegen. Da die anderen Rickschas uns übers Walkie Talkie nicht verstehen konnten, fuhren sie weiter und bemerkten unser Fehlen erst 5 Kilometer später. Zum Glück hatten wir noch Ersatzkanister dabei und konnten kurz drauf unsere Fahrt beenden.

Tag 10 - Noch nicht ganz Kokrajhar

Wir verließen Siliguri und waren auf den Weg nach Kokrajhar. Weit kamen wir jedoch nicht. Eine unserer Rikschas konnte nicht mehr beschleunigen. Mehrere Versuche unseres Mechaniker-Duos Kathy und Ron die Rikscha wieder zum Leben zu erwecken, schlugen fehl. Bald wurde klar: Dies ist keine kleine Sache und die Rikscha musste von einem Spezialisten überprüft werden.

Unser Team teilte sich auf. Während die einen auf den Mechaniker warteten, besorgten die anderen Benzin, Getränke sowie Essen. Mittlerweile war es so spät, dass wir mit unseren Rikschas Kokrajhar nicht mehr am Tag erreichen würden. Wir beschlossen eine weitere Nacht in Siliguri zu bleiben. Eigentlich wollten wir in Kokrajhar Martin, Stifter und ehrenamtlicher Vorstand von Childaid Network, und Johnston, CEO des Don Bosco Institutes treffen. Als wir die beiden kontaktieren um ihnen mit Bedauern den Besuch des ersten Projekts abzusagen, beschließt Martin kurzerhand uns zu helfen und zu zu fahren.

Am Abend empfingen uns Martin und Johnston landestypisch in unserem Hotel. Jeder von uns erhielt einen weißen Willkommens-Schal mit kunstvollen, roten Stickereien. Diese wurden von Frauen gefertigt, die dank eines der Projekte von Childaid Network nun in der Lage sind, diesem Handwerk nachzugehen und damit Geld zu verdienen. Bei einem gemeinsamen Abendessen hatten wir Gelegenheit ausführlich über Childaid Network zu sprechen. Das Besondere und interessante an ihrer Projektarbeit ist, dass sie in ihrer Entwicklungsarbeit die Gegebenheiten des Dorfes betrachten und es in der nachhaltigen Förderung miteinbeziehen. Junge Erwachsene, die nicht die Möglichkeiten hatten zur Schule zu gehen, erhalten die Chance, in einer Abendschule zu lernen. Damit die ausgebildeten Menschen aber nicht in die Städte abwandern, müssen Möglichkeiten geschaffen werden, ihnen zu Hause eine Zukunft zu bieten. So entwickelt die Stiftung zusammen mit lokalen Partnern Gegebenheiten, die es jungen Menschen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt vor Ort zu verdienen. Die Stickereien, die z. B. an Firmen verkauft werden, sind ein gutes Beispiel. Gleichzeitig verpflichtet sich das jeweilige Dorf, ein Gebäude für die Schulklassen zur Verfügung zu stellen. Einige der Kinder werden später selbst als Lehrer ausgebildet, um das Vermittelte weiter zu tragen. Ziel von Childaid Network ist es, Dorfgemeinschaften hinsichtlich der Infrastruktur und Ausbildung soweit zu unterstützen, dass sie in einigen Jahren auf eigenen Beinen stehen können. Eine tolle und sinnvolle Sache wie wir finden!

Tag 11 - Endlich in Assam

Unsere Tour sollte uns an dem Tag in den Bundesstaat Assam führen - der letzte Bundesstaat auf unserem Roadtrip. Schon in zwei Tagen würde die ganze Reise vorbei sein und wir mussten unsere liebgewonnenen Weggefährten wieder abgeben. Liebgewonnen hatten wir sie auch deshalb, weil sie bis auf die eine Ausnahme vor zwei Tagen uns immer treu zu unserem Tagesziel gebracht hatten.

Wir hatten uns jedoch zu früh gefreut, wenn es auch eher an uns selbst lag: Auch heute kamen wir später los als geplant. Doch dieses Mal lag der Fehler im Detail. Wir hatten alle Rickschas aufgetankt bis auf jene, die gestern in der Reparatur war. Genau diese hatte dann auch heute einen Notstopp. Nachdem alle schon das Schlimmste erwarteten, kam die Benzinfrage ins Spiel und alle waren sichtlich froh, dass wir nach dem Auftanken weiterfahren konnten.

Unsere Route führte uns heute durch die Ausläufer des Himalaja, vorbei an Reisterassen und unzähligen Teeplantagen - unbeschreiblich schön! Leider konnten wir das ganze nur wenig genießen, da wir sehr unter Zeitdruck standen. In Kokrajhar warteten viele Kinder auf uns um uns zu begrüßen und da zu dem Zeitpunkt in Indien Neujahr gefeiert wurde, kamen die Kinder nur unseretwegen in die Schule. Kurz vor der Ankunft erwarteten uns ca. 50 Motorräder um uns bis zur Schule regelrecht zu eskortieren.

Ein sehr herzlicher Empfang - wortwörtlich mit Pauken und Trompeten - erwartete uns dann in einer Schule des Don Bosco Institut welches von Childaid Network unterstützt wird. Die Kinder und auch die Verantwortlichen freuten sich sehr, uns endlich in Empfang nehmen zu dürfen. Nach ein paar tollen Darbietungen der Kinder und einiger begrüßende Worte durch die Verantwortlichen, fanden wir uns zum Abschluss der Veranstaltung inmitten hunderter Kindern und tanzten mit ihnen bis es komplett dunkel war.
Beim Abendessen erzählte uns der Stifter und Vorsitzende von Childaid Network, Martin Kasper, woher die Kinder kommen mit denen wir uns in perfektem Englisch unterhalten konnten. Die meisten dieser Kinder sind in Flüchtlingscamps geboren und hatten kaum eine Perspektive. Doch dank dem Einsatz der Charity-Organisationen haben sie nun die Möglichkeit auf ein gesichertes Leben.

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Tag 12 - Guwahati, unser letzter Zwischenstopp

Der vorletzte Tag unserer Reise war ganz den verschiedenen Projekten gewidmet, welche in den letzten Jahren Dank des unglaublichen Engagement von Childaid Network und Don Bosco entstanden waren. Früh Morgens machten wir uns auf den Weg nach Guwahati. Wir planten auf dem Weg dorthin bei verschiedenen Schulen zu halten, um uns diese anzuschauen. Noch immer war es für uns überwältigend mit welcher Herzlichkeit und Freude die Kinder und jungen Erwachsenen uns überall empfangen. Diese Momente waren es, die uns die Müdigkeit und die Strapazen der letzten 2 Wochen vergessen ließen.

Die überall präsente Gastfreundschaft erreichte in Guwahati ihren Höhepunkt als wir zu unsere Unterkunft für die heutige Nacht fuhren, die Don Bosco Universität. Wir durften uns kurz frisch machen und wurden dann zu einer Art Freilichtbühne geführt. Kaum standen wir auf der obersten Stufe, jubelten uns die Studenten der Universität zu. Winkend stiegen wir die Treppen hinab und setzten uns in die erste Reihe. Es war kaum vorstellbar, dass sie wirklich uns meinten. Erst jetzt sahen wir ein riesiges Banner auf der Bühne, dass unsere Gesichter zeigte und uns in Guwahati willkommen hieß. Nach einem Begrüßungssong folgten mehrere Reden. Während wir einzeln vorgestellt wurden, überreichen uns einige Studentinnen den landestypischen Begrüßungsschal. Mehr von der kulturellen Vielfalt Nordostindiens erlebten wir bei den anschließenden Tänzen der verschiedenen Stämmen. Es herrschte eine wunderbare, ausgelassene Stimmung. Zur großen Freude aller Studenten wurden wir zum Schluss aufgefordert auf die Bühne zu kommen und gemeinsam mit allen Tänzern den Boogie zu tanzen. Eine Herausforderung, die wir mit Bravur meisterten! So ging ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende, der voller Eindrücke und neuen Erkenntnisse über die Minderheiten Indiens steckte.

 

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CATAN Rickshaw Run

Tag 13 - Wir haben das Ziel erreicht

Wir konnten es selbst noch kaum glauben, aber wir hatten es tatsächlich geschafft.

Knapp 2 Wochen nach unserem Start in Jaisalmer, ganz im Westen Indiens, machten wir uns heute morgen auf unsere letzte Etappe nach Shilong, dem Schottland Indiens, wie man uns sagte. Wir erfuhren dann auch relativ schnell weshalb die Stadt diesen Namen trug. Wir hatten Guwahati noch am Vormittag verlassen und waren mit dem Ziel angetreten am frühen Nachmittag im Ziel anzukommen.

Die Berge rund um Guwahati machten uns aber sehr schnell klar, dass dem nicht so sein würde. Wir mussten teilweise Angst haben mit den Rikschas stehen zu bleiben, so steil war der Anstieg. Um nicht kurz vor Ende des Trips noch einen Motorschaden zu bekommen, entschieden wir uns unsere stündlichen Pausen in halbstündliche Pausen zu ändern. Diese gaben uns die Gelegenheit, auch viele andere Teilnehmer des Rickshaw Runs zu treffen, die sich ebenfalls wie wir dem großen Zieleinlauf entgegensehnten.

Als wir endlich die Stadtgrenzen Shilongs erreichten, ging leider jedoch erst einmal nichts mehr. Wir standen mitten im Stau! Nach über einer Stunde langsamsten stop-and-go löste sich der Stau allmählich auf und wir machten uns auf die Suche nach unserem Hotel. Dies lag leider mitten in einer Seitenstraße eines vielbesuchten Marktes. Dies bedeutete wie immer: Enge Gassen, Menschen-, Auto- und Motorradgewimmel. Wir, als mittlerweile erprobte Fahrer, schafften es aber auch in diesen engen Marktgassen, mit einigem Hin und Her unsere Rikschas zum Hotel zu manövrieren.

Nach dem Check-In machten wir uns schnell wieder auf zum Ziel unserer langen Reise, dem Parkplatz des Cricket-Stadions in Shilong. Dieses Ziel war jedoch nicht so einfach zu finden. Wir fuhren bestimmt zweimal um das ganze Stadion herum bis wir schließlich einen Eingang entdeckten. Wir waren froh, dies noch vor dem Einbruch der Dämmerung geschafft zu haben. Unser Plätze waren: 58 bis 61. Doch die Platzierung war zweitrangig. Was zählte war, dass wir als Team den Rickshaw Run beendeten!

Am Abend wurde dann gefeiert und Anekdoten ausgetauscht. Die beliebteste handelte davon, dass uns ein anderes Team in Boko bei einem Schulbesuch die Eskorte von ca. 150 Lehrern und Mitarbeitern des Don Bosco Institut entwendet hatte und fälschlicherweise durch die Stadt gefahren wurden. Als der Fehler bemerkt wurde, war das Gelächter groß und die Eskorte machte sich direkt auf die Suche nach dem echten Catan-Team. Ein Hoch auf die Freundlichkeit der Inder! Damit endete unsere lange Fahrt, erschöpft aber glücklich beendeten wir den Rickshaw Run.

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CATAN Rickshaw Run